Tischtennis Herren Oberliga Nord-West

1.Herren sichert sich Startrecht in der Regionalliga Nord

Wird ein neues Kapitel in der Vereinsgeschichte geöffnet?

Westercelle. Was für eine Saison. Der zweite Platz wurde zwar als Ziel ausgegeben, aber dass man im Verlaufe der Saison so gut in den Tritt kommt, war dann doch eine positive Überraschung. Mit Platz 2 hinter Ligaprimus TSV Lunestedt konnte man sich für die Relegationsspiele – angesetzt am kommenden Sonntag, den 10.05.2015 – qualifizieren. Vor allem die starke Hinserie mit einem Punkteverhältnis von 15:3 und einer damit verbundenen 5-Punkte-Führung vor Platz 3 stellten früh die Weichen auf Platz 1 oder 2. Gleich das erste Spiel ging gegen den TSV Lunestedt ohne 1er Sascha Nimtz verloren. „Es war natürlich etwas ärgerlich gleich im ersten Spiel ohne Sascha gegen Lunestedt zu spielen. Vor allem, weil es eh interessant war, wie sich wohl unsere jüngeren Spieler einfinden werden würden“, so Mannschaftsführer Lukas Brinkop. Allerdings sollte dies die einzige Niederlage in der Hinserie bleiben. Vor allem die knappen Spiele gegen Wolfenbüttel (9:6), Eschershausen (9:5), Bledeln (9:7) und Göttingen (9:6) konnten in diesem Jahr gewonnen werden. Einziger kleiner Makel in der Hisnerie das 8:8 gegen den Tabellenletzten TuS Seelze nach einer 7:3-Führung tat weh. Nimtz im oberen und Oetken im unteren Paarkreuz bildeten mit 10:3 Spielen genauso eine Bank wie das mit 7:0 ungeschlagene Doppel Nimtz/Brinkop. Doch auch alle anderen Spieler können positive Bilanzen aufweisen und sorgten so für genügend Stabilität.

In der Winterpause beschäftigte man sich dann schon mit den ersten Gedankenspielen Richtung Aufstieg. Können wir das wirklich schaffen? Kommt Lunestedt eventuell noch einmal ins straucheln? Die ersten Spiele standen an und mit 9:1-Punkten knüpfte man an die vergangenen Leistungen an. Doch auch Lunestedt legte mit selbigen Punkten los. Allerdings wurde der Abstand nach hinten größer. Ganze 8 Punkte Vorsprung auf Platz 3! Damit war der zweite Platz nur noch rechnerisch abzugeben. Als dann der TSV auch gegen Bledeln gewann, war man sich sicher, dass sie selbst bei einer Niederlage gegen die Schwarz-Gelben nicht mehr von Platz 1 zu verdrängen sein werden. In den Spielen gegen Eschershausen (7:9) und Wolfenbüttel (4:9) fehlte dann vor allem Spannung bei den Herzogstädtern. „Die Luft war ein wenig raus, der Fokus nicht scharf genug“, blickt Brinkop auf die Situation zurück. Das Saisonhighlight dann am 21.März in der Nadelberghalle. Lunestedt war zu Gast mit ca. 50 Schlachtenbummlern. Wahnsinns Stimmung, wahnsinns Spiel: Nach über 5 Stunden, 71 Sätzen und volle Distanz hieß es am Ende 8:8. Beide Seiten waren sich einig: Es war das beste Spiel der bisherigen Vereinsgeschichten und hatte alles zu bieten. Kampf, spektakuläre Bälle, geile Stimmung. Das letzte Spiel gegen Göttingen ging dann auch ohne Nimtz und Schlie mit 4:9 verloren, was aber niemanden mehr wirklich interessierte, da für dich Westerceller Platz 2 und für die Göttinger der Klassenerhalt gesichert war. Vor allem Schlie mit 11:3 zeigte eine grandiose Rückserie. Betrachtet man die Bilanzen der Spieler in ihren Paarkreuzen, konnten alle Spieler hervorragende Leistungen abrufen: Nimtz (17:6), Brinkop (20:15), Giebenrath (14:6), Schlie (20:9), Pham Tuan (4:5), Walter (9:5), Oetken (17:5) und Weber (3:4), dazu das Spitzendoppel Nimtz/Brinkop 13:1 und Giebenrath/Schlie als Doppel 2 mit 8:10.

Doch die Mannschaft bleibt nicht so bestehen. Man trennt sich von Robert Giebenrath (Hannover 96, Verbandsliga) und Viet Pham Tuan (MTSV Jahn Eschershausen, Oberliga). Leider trennen sich auch die Wege der Herzogstädter und Jonah Schlie, der die Sicherheit haben wollte in der kommenden Saison Regionalliga zu spielen. Doch er wird in einem tollen Team beim Oberligameister TSV Lunestedt in der Regionalliga spielen. Wir wünschen allen drei Spielern alles Gute für ihre Zukunft und bedanken uns für die bestrittenen Spiele.

Als Neuzugänge darf man bekannte Gesichter präsentieren. Mit Daniel Ringleb stößt ein sehr versierter Linkshänder ins obere Paarkreuz dazu. Daniel spielte jahrelang beim SV Bolzum in der Regionalliga bevor er studienbedingt in den Westen wechselte. Er ist ein exzellenter Doppelspieler und besticht durch seine Disziplin und seinen Mannschaftsgeist. Der 25-jährige solle dem Team weitere Stabilität geben. Als zweiten Spieler darf man Tobias Körnig vom TuS Celle begrüßen. Durch den Aufstieg in die dritte Liga und der damit verbundenen Kaderdezimierung beim Stadtrivalen war ein Wechsel unumgänglich. Tobias ist heiß aufs Spielen und möchte ein paar Einsätze mehr als in der letzten Saison haben. Beide Spieler haben auch für Oberliga zugesagt, sodass man schon früh die Mannschaftsplanungen abschließen konnte.

Doch zurück zum Anfang: Relegation am Sonntag. Im Rahmen der vom VfL Westercelle ausgerichteten Deutschen Meisterschaften der Jungen und Mädchen erreichte die Nachricht vom Rückzug der zweiten Mannschaft von Füchse Berlin die Schwarz-Gelben. Aufgrund des Aufstiegs von Düppel und Celle in die 3.Liga bei nur einem Abstieg (Füchse Berlin I) waren bereits zwei Plätze frei. Die Absage Berlins sorgte damit für die Absage der Relegation und das Startrecht für die beiden verbliebenen Mannschaften Bargteheide und Westercelle. Doch noch ist man sich nicht komplett sicher, ob man diesen Schritt gehen wird. „Von Vereinsseite aus hat die Mannschaft unsere Unterstützung. Egal, ob es am Ende Oberliga oder Regionalliga wird, der Vorstand steht dahinter. Doch das ist eine Entscheidung, die die Mannschaft treffen muss“, so Spartenleiter Marco Stoll.

Denn auf der einen Seite steht die sportliche Qualifikation, die sich das Team durchaus verdient hat in der abgelaufenen Saison. Mit Brinkop, Oetken, Walter und Weber spielen gleich vier Westerceller in der Mannschaft. Dagegen steht, dass man in der Regionalliga nicht unbedingt in der oberen Tabellenhälfte zu finden sein wird. Es geht also darum, ob der Teamspirit groß genug ist Niederlagen wegzustecken und weiter Gas zu geben. Auch muss im Hinterkopf bleiben: Was passiert in der darauffolgenden Saison? Wer bleibt, wer würde wechseln? Denn ein kompletter Zusammenbruch des Teams ist dann doch nicht im Sinne des Vereins.

Noch bleibt für diese Entscheidung allerdings Zeit bis zum 10.06.2015, bevor die endgültige Meldung erfolgen muss, allerdings will man nicht bis zum letzten Moment abwarten, sondern eine zeitnahe Entscheidung fällen. Und dann wird auch klar sein, ob ein weiteres Kapitel in der Vereinsgeschichte geschrieben wird oder nicht.