Tischtennis Herren Regionalliga Nord

Personenschaden am Zug wirft auch 1.Herren aus der Bahn

Westercelle. Es war mal wieder ein gebrauchtes Wochenende für die erste Herrenmannschaft des VfL Westercelle. Mit viel Hoffnung zitterte man den Spielen entgegen und stand am Ende wieder mit leeren Händen da. Neben dem Ausfall von Tobias Körnig sorgte unter anderem auch ein Selbstmord zwischen Garßen und Celle auf der Bahnstrecke für eine wenig optimale Ausgangslage.

Pünktlich um 11.30 machte man sich auf den Weg zum Bahnhof um danach geschlossen nach Jever zu reisen. Durch einen Selbstmord allerdings konnten weder der IC aus Hamburg (der direkt betroffen war) noch die Züge der Metronomgesellschaft in den Bahnhof von Celle einfahren. Da auch niemand den Zug verlassen durfte, blieb der Mannschaft nichts anderes übrig als abzuwarten. Mit zwei Stunden Verspätung reiste man aus Celle ab und kam erst um 15.40 (eigentlicher Spielbeginn 15.30) in Jever an. Vorher hatte man den Staffelleiter und die Mannschaft aus Jever kontaktiert und die Ausgangslage geschildert. An dieser Stelle nochmal an Dankeschön an Malte Stickel, dass man dieses Spiel nicht am grünen Tisch gewinnen, sondern in der Halle entscheiden wollte. Leider durften sich dann nur ein paar der Westerceller für fünf Minuten einspielen bevor ziemlich wehement und mit rauem Ton der Spielbeginn von Seiten des MTV gefordert wurde. Dankbar, dass man überhaupt spielen durfte, begann man das Spiel, aber Fairplay und ein Gespür für die Situation sieht definitiv anders aus. Aber auch das ist Abstiegskampf. Nach den Doppeln lagen die Herzogstädter direkt im Rückstand. Das Spitzendoppel mit Lukas Brinkop und Andres Oetken konnte beim Sieg über Juan Carlos Luperdi und Björn Lessenich voll überzeugen, wogegen man in den Doppeln von Sascha Nimtz/Jannik Weber sowie Daniel Ringleb/David Walter vor allem den eigenen Spitzenleuten anmerkte, dass ihnen die Einspielzeit fehlte. Das Doppel 3 wollte man siegreich gestalten, doch die ersten beiden Durchgänge gingen denkbar knapp in der Verlängerung an die Hausherren. In den Einzeln setzte sich die Misere fort. Nimtz konnte seine Führungen gegen Abwehrer Luperdi nicht nutzen und Ringleb wurde klar von Kiryl Barabanov beherrscht. Für den ersten Einzelpunkt sorgte dann der Capitano Brinkop mit einem 3:0 über Florian Laskowski. Doch seinem und dem Sieg von Walter über Lessenich standen weitere Niederlagen von Oetken gegen Marek Janssen und Weber gegen Pfaffe gegenüber. Statt dem erhofften 5:4 stand es nun 3:6. Und auch im zweiten Durchgang war es nur Brinkop, der sein Spiel siegreich gestalten konnte. Doch auch dieser Sieg war nur noch Ergebniskorrektur, denn Laskowski machte den Sack gegen Oetken zum 4:9 zu. Ein gebrauchter Tag, der nicht viel schlimmer hätte laufen können.

Am Sonntag verzichtete man dann auf Spitzenspieler Nimtz und auch Weber musste passen. Dafür kamen am Sonntagvormittag Spartenleiter Marco Stoll und Tim Dümeland zum Einsatz. Auch wenn man gegen Tabellenführer Schwarzenbek klarer Außenseiter war, wollte man den Zuschauern tollen Tischtennissport bieten. Wie schon am Vortag sorgte das Doppel Brinkop/Oetken für den ersten Punkt auf der Habenseite, der jedoch postwendend von Fredrik Lundquist/Sören Wegner gegen Ringleb/Walter und Moritz Spreckelsen/Jan Eike Wegner gegen Stoll/Dümeland in einen Rückstand umgewandelt wurde. Im oberen Paarkreuz legte Brinkop gegen Lundquist los wie die Feuerwehr: 11:5, 11:6, 7:3. Doch der Schwede stellte sein Spiel clever um und Brinkop spielte nicht mehr so zwingend wie davor. Nach dem 8:11 lief dann nicht mehr viel zusammen und auch dieser Punkt ging an die Gäste aus Schleswig-Holstein. Und auch Ringleb gegen Frederik Spreckelsen, Walter gegen Sören Wegner und Stoll gegen Henrik Weber mussten sich egschlagen geben. Für den ersten Einzelpunkt sorgte Oetken mit einem 3:2-Sieg über Moritz Spreckelsen, der vor diesem Spiel lediglich drei Niederlagen aufweisen konnte. Ein sehr gutes Spiel zeigte dann auch Dümeland. Nach 0:2 kämpfte er sich gegen Jan Eike Wegner wieder zurück ins Spiel und hatte bei 10:9 im 5.Satz auch einen Matchball. Beim Endschlag sprang ihm der Ball jedoch an die Kante und der Schwarzenbeker holte sich das Match mit 13:11 letzten Endes doch. Während Brinkop gegen Frederik Spreckelsen vor allem im Rückschlagbereich große Probleme hatte und wenig ausrichten konnte, entwickelte sich am Nebentisch zwischen Ringleb und Lundquist ein starkes Spiel, das seinen Sieger ebenfalls erst im Entscheidungssatz finden sollte. Mit 10:8 ging Ringleb in Front, doch der clever agierende Lundquist glich wieder aus. Beide hatten nun Matchbälle, doch auch hier war es der Gast, der einen seiner Satzbälle zum 14:16 aus Westerceller Sicht nutzte. „Die Niederlage war am Ende mit 2:9 vielleicht ein wenig zu hoch. Wir haben gut mitgehalten und die Stimmung in der Mannschaft stimmte heute wieder. Wenn wir das ins kommende Wochenende transportieren können, bin ich zuversichtlich, dass wir unseren ersten Punkt holen können“, so Mannschaftsführer Brinkop.

Denn am kommenden Wochenende geht es wieder rund. Am Samstag um 16 Uhr empfängt man die Füchse aus Berlin, Sonntag um 11 Uhr ist Tabellennachbar TSV Bargteheide am Nadelberg. Hier will man die rote Laterne über die Winterpause weiterreichen