Westercelle. Puuuuh, das war knapp. Nach dem souveränen Wiederaufstieg in die Oberliga konnte das junge Westerceller Team die Oberliga hauchdünn direkt halten. Nach der Hinserie stand das Team auf dem Relegationsplatz, nur einen Punkt vor dem direkten Abstieg, aber auch nur einen Punkt hinter dem rettenden Ufer. Durch vor allem kämpferische Leistungen konnte man trotz der Verletzungen von Robert Giebenrath und Lukas Brinkop in der Rückserie überzeugen. Vor dem letzten Spiel gegen Torpedo Göttingen lag man mit einem Punkt genau hinter jenen und der Mannschaft war klar: Gewinnen wir nicht, muss das Team in die Abstiegsrelegation. Man rang Göttingen mit 9:4 nieder und hatte so die Chance gewahrt die Klasse direkt zu halten. Torpedo hatte noch zwei Chancen und benötigte nur zwei der vier Punkte. Gegen Bledeln reichte es nicht - 6:9. Am letzten Spieltag kam kein geringerer als der bereits feststehende Vizemeister MTV Jever. Göttingen spielte sich mit 6:2 in Führung und es sah nicht gut für die Westerceller aus, die per Liveticker immer auf dem Laufenden gehalten wurden. Als Jever dann doch den Punkt zum 8:8 eintütete, atmete das Team auf. Nun war klar: Man spielt definitiv auch in der kommenden Saison in der Oberliga.

Gleich zum Ende der Saison eine gute Botschaft: Edeljoker Sascha Nimtz, der in der gesamten Saison ohne Einzelniederlage bleib, sagte seine Dienste auch für die nächste Saison zu und soll der Garant dafür sein, dass man mit dem Abstiegskampf nichts zu tun hat.

Den Verein verlassen hat Dr. André Stang, den es aber am 11.Oktober mit seinem neuen Club SG Schwarz-Weiß Oldenburg wieder zurück in die Nadelberghalle treiben wird. Wir danken André für sein Engagement in der Mannschaft und wünschen ihm für seine Zukunft nur das Beste.

Dazugewinnen konnte man einen weiteren Internatsspieler. Jonah Schlie vom ehemaligen Ligakonkurrenten TSG Dissen wird mit seinem Abwehrspiel die Schwarz-Gelben unterstützen. Schlie ist Jahrgang 1999 und konnte im mittleren Paarkreuz eine positive Bilanz erspielen. Und wieso gerade Westercelle? Mit Viet Pham Tuan und David Walter sind bereits zwei Spieler in der Mannschaft, die Schlie aus dem täglichen Training am Landesstützpunkt kennt. Außerdem ist sein Betreuer auf Landesveranstaltungen - Giebenrath - nicht nur ebenfalls Abwehrspieler, sondern auch gleichzeitig sein Ansprechpartner, wenn es um das defensive Spiel geht.

Wieso kann man in der kommenden Saison eher nach oben blicken als nach unten, obwohl man sich personell kaum verändert hat? Die Mannschaft ist sehr jung. Mit Schlieh, Pham Tuan und Walter stehen drei Spieler in der Aufstellung, die fast täglich trainieren und sich permanent weiterentwickeln. Sollte Brinkop seine Form der Rückserie halten können und Giebenrath wieder gesund sein, bilden beide eine solide Grundlage für das Team. Mit Nimtz noch on Top kann der Blick definitiv nach oben gerichtet werden. Andres Oetken erhofft man sich als Punktegarant im unteren Paarkreuz. Seine 10:4-Bilanz zeigt zumindest, dass er diese Hoffnungen erfüllen kann. Und auch der achte Mann im Bunde, Jannik Weber, steht immer bereit, wenn man ihn braucht.

„Das Team besticht durch seinen Trainingsehrgeiz und seinen Kampfgeist. Vor allem die jungen Spieler werden immer besser. Sollten alle annähernd Normalform erreichen, ist ein Platz im oberen Mittelfeld durchaus realistisch. Eventuell können wir sogar einen der beiden Meisterschaftsfavoriten TSV Lunestedt oder MTV Wolfenbüttel ärgern. Wir werden zumindest alles dafür tun“, so Mannschaftsführer Brinkop.

Dafür hat man gleich im ersten Spiel der Saison am 26.09.2014 in Lunestedt die Möglichkeit. Doch gleich zu Beginn kann Nimtz verletzungsbedingt nicht spielen. Zusätzlich hat der Gastgeber sich mit dem besten Spieler der vergangenen Saison - Martin Gluza - verstärkt. Gemeinsam mit Matti van Harten bildet er eines der stärksten oberen Paarkreuze. Sollten Brinkop und Giebenrath hier einen Punkt holen, wäre das schon ein Gewinn. Im mittleren Paarkreuz stehen Schlie und Pham Tuan Marcel Czichy und Dennis Heinemann gegenüber. Im Februar konnte sich Czichy in beeindruckender Manier den Vizelandesmeistertitel sichern und Heinemann erspielte in der letzten Spielserie eine positive Bilanz im oberen Paarkreuz. Auch hier müssen sich die Herzogstädter kräftig ins Zeug legen, damit man nicht den Anschluss verliert. Im unteren Paarkreuz ein ähnliches Bild. Dennis Pump und der ehemalige Westerceller Christoph Bruns, der zu dieser Saison in die erste Garde aufgerückt ist, sind für Walter und Oetken nicht einfach zu spielen, aber man hofft hier auf eine Wende im Punktestand.

„Lunestedt ist nicht umsonst der Topfavorit auf den Meisterschaftstitel. Sie sind durchweg gut besetzt und werden drei bombenstarke Doppel stellen“, ist sich Brinkop sicher. „Wir werden aber alles versuchen um vor den vermutlich über 100 Zuschauern tolle Spiele abzuliefern!“