Die Herzogstädter präsentieren sich auf zwei Positionen dauerhaft verändert. Als Neuzugänge konnten für das obere Paarkreuz Robert Giebenrath von der SV Blau-Weiß Langförden aus der Regionalliga und für die Mitte Viet Pham Tuan vom Verbandsligisten SC Hemmingen-Westerfeld dazugewonnen werden. Giebenrath ist ein junger Spieler (Jahrgang 1994), der mit dem modernen Abwehrspiel groß geworden ist. Er gehört dem Landesstützpunkt an und etablierte sich in der Spitzengruppe seines Jahrgangs in Niedersachsen. Im mittleren Paarkreuz der Regionalliga konnte der Abwehrer eine Bilanz von 16:23 erzielen, obwohl er zu Beginn der Spielzeit mit Verletzungen zu kämpfen hatte. Das Jahr davor schnupperte er in Jever sogar bereits Bundesligaluft, als der MTV Jever unerwartet in die 2.Bundesliga aufgestiegen war. Nicht nur aufgrund seines Spielsystems wird Giebenrath dem VfL Westercelle bereichern, sondern er wird in den meisten Spielen auch die Rolle des Führungsspielers übernehmen.

Pham Tuan gehört seit einiger Zeit zu den Internatsschülern in Hannover. Der 98er Jahrgang trainiert dort wöchentlich 6-7 Einheiten und zeigte in der Verbandsliga Süd starke Leistungen. Einer 9:4-Bilanz (Oben 4:4, Mitte 5:0) ließ er ein Spielverhältnis 10:5 (Oben 6:4, Mitte 4:1) folgen und startet für die Schwarz-Gelben meist an Position 3.

Ein Glücksfall ereignete sich einen Tag vor Wechselschluss. Kein geringerer als der früher beim TuS Celle aktiv spielende Sascha Nimtz meldete sich bei uns und fragte um eine Meldung in der Mannschaft an. Da das Team bereits feststand, konnte man ihm nur gelegentliche Einsätze anbieten und Nimtz sagte zu. Nimtz stand vergangene Saison noch in den Diensten vom Zweitligisten und erspielte eine 12:11-Bilanz im unteren Paarkreuz. Er wird den Westercellern als Joker zur Verfügung stehen, falls man zu weit in den Abstiegstrudel hereingeraten sollte. Er wird für seine Einsätze dann die unumstrittene Nummer 1 im Team sein.

Die Mannschaft wird dann vom Stamm der Aufstiegsmannschaft komplettiert. Gemeldet sind an Position 3 Mannschaftsführer Lukas Brinkop, der jedoch vorrangig an zweiter Stelle an den Tisch gehen wird. Durch seine 27:6-Bilanz in der Verbandsliga rechtfertigte er seine Aufstellung. Hinter Pham Tuan wird das nächste Westerceller Eigengewächs zum Schläger greifen: Andres Oetken. Der Linkshänder verbesserte sich gewaltig in der letzten Spielzeit und will nun (zumeist) an Position 4 beweisen, dass seine Leistungen keine einjährige Sache gewesen sind.

Das untere Paarkreuz bilden André Stang und Jannik Weber. Im letzten Jahr noch die Spitzenposition inne, wird Stang nun unten die Bank bilden. Diese Meldung hat keineswegs mit seinen Leistungen in der Verbandsliga zu tun (26:10 an Position 1), sondern sollte so Pham Tuan und Oetken ermöglichen sich im mittleren Paarkreuz zu beweisen. Er wird zu den besten Spielern der Positionen 5 und 6 gehören und somit einer der Punktegaranten für die Westerceller sein. Zusammen mit Weber sollte man in den meisten Punktspielen hier einen Vorteil herausspielen können. Trainiert und betreut wird das Team weiterhin von A-Lizenz-Trainer Marco Werner, der bereits seit zwei Jahren beim VfL Westercelle die junge Truppe mit Durchschnittsalter von knapp über 20 zum Schwitzen bringt.
Doch auch um den Ersatz braucht man sich am Nadelberg keine Sorgen zu machen. Als erstes steht David Walter in den Startlöchern. Der Neuinternatler hatte einen großen Anteil amdirekten Wiederaufstieg in die Oberliga Nord-West und soll weiterhin seine Einsätze erhalten. Hinter ihm warten die nächsten beiden Jugendlichen Laurids Wetzel und Max Palett. Damit wird man in der kommenden Saison gut aufgestellt sein.


Die Liga ist allerdings sehr ausgeglichen. Auf der Spitzenposition wird der TSV Schwalbe Tündern gesehen, die mit mittlerweile drei hohen Siegen auf der Sonnenposition der Liga verweilen. Als direkte Abstiegskandidaten werden der 2. Der Verbandsliga Süd, der SSV Neuhaus und die TSG Dissen gesehen.

Damit ist auch gleich das erste Spiel ein richtungsweisendes. Gegen die TSG Dissen müssen zwei Punkte geholt werden. Die Jungs vom Rande des Teutoburger Walds wollten ihren jungen Spielern die Möglichkeit zur Entwicklung geben und nahmen den Aufstieg an, veränderten sich jedoch nicht. Im oberen Paarkreuz werden sich Giebenrath und Brinkop mit Lutz Heitz und Frank Wehrkamp-Lemke messen. Gegen Heitz musste Brinkop in der vergangenen Spielserie eine seiner sechs Niederlagen hinnehmen, in 3:1 ist hier aber im Rahmen der Möglichkeiten. Pham Tuan und Oetken werden mit den Jugendspielern Fynn Pörtner und Internatler Jonah Schlie um die Punkte kämpfen. Schlie ist ebenfalls Abwehrspieler und wird von Giebenrath im Training und im Ranglistenbetrieb mit Tipps versorgt. Die Spiele werden durch die Tagesform entschieden werden, aber ein 1:3 ist ebenso möglich wie ein 3:1. Gegen Jan Hendrik Gessat und Jannis Redeker sollten Stang und Weber im Vorteil sein, sodass man die Punkte spätestens hier sichern sollte. Ein interessantes Unterfangen werden die Doppel werden. Es wurden einige Kombinationen ausprobiert, Laufwege und Platzierungen  abgesprochen und viel geredet. Aber eine Führung aus den Eingangsdoppeln wäre wünschenswert.

Am folgenden Tag fährt die Truppe um Trainer Marco Werner in den Norden zum MTV Jever. Vor der Saison wurde der MTV als heißer Anwärter auf Position 3 gehandelt, steht mit 0:4 Punkten bei Niederlagen gegen den MTV Bledeln und Tündern mit dem Rücken zur Wand. Nikolai Marek und Philipp Flörke konnten gegen Bledeln mit einer 4:0-Einzelbilanz überzeugen und werden wohl auch gegen die Westerceller im Vorteil. Doch bereits vorher resignieren wollen Giebenrath und Brinkop nicht. Auf den Positionen 3-6 konnten die Jeveraner allerdings noch keinen Einzelspielerfolg verbuchen. Audrius  Kacerauskas laboriert noch an einer Verletzung im Ellbogen und auch Fabian Pfaffe hat noch nicht zu seiner Form gefunden. Auch Marek Janssen, der sich durch eine gute Saison in der Verbandsliga in die erste Garde spielen konnte, und Florian Laskowski mussten Niederlagen einstecken. Will man gegen Jever gewinnen, müssen die Punkte in der Mitte und Unten geholt und ein Doppelstartfiasko (wie im vergangenen Jahr gegen den MTV Tostedt) verhindert werden. Ein Unterfangen, das die Schwarz-Gelben in Angriff nehmen werden.
 
Lukas Brinkop